Donat Kamber

Über den Künstler

Wie alles began

Als Kind der 60erJahren interessierte sich der Fotograf Donat Kamber schon früh für Lupen, Teleskope, Mikroskope und alle Arten von optischen Effekten. Er war besonders fasziniert von der Arbeit des ungarischen Op-Art-Künstlers Victor Vasarely. Im Alter von 14 Jahren baute er seine erste Kamera und tauschte sie im Alter von 20 gegen eine Rolleiflex-Kamera aus. Er entdeckte das Potenzial, soziale und humanistische Themen anzugehen und sich diese vorzustellen. Die Arbeit des Malers des sozialistischen Realismus, Ilya Yefimovich Repin, prägte seine Wahrnehmung und seine fotografische Perspektive auf seine Umgebung.

Ein Schweizer Fotograf in China

Zwischen 1988 und 1993 lebten und arbeiteten nur sehr wenige Menschen aus dem Westen in China. Niemand im Westen hatte damals erwartet, dass sich jemand für China interessieren könnte. Besonders zu einer Zeit, als sich in diesem Land ein ungewöhnlich entspannter Gleichmut und eine liberale Unbeschwertheit etablierten.

Während dieser Zeit durfte Donat auch in den verborgensten Gegenden Chinas ohne zeitliche und territoriale Einschränkungen reisen und als Fotograf arbeiten. Er wollte das inoffizielle China kennenlernen und fotografisch dokumentieren.

Der lange Marsch

Er porträtierte Menschen auf dem Land, auf den Reisfeldern und in den Straßen der chinesischen Megastädte. Er dokumentierte das Leben im Hochland des Himalayas, in den Siedlungsgebieten der Inneren Mongolei und in Hainan Dao im Südchinesischen Meer. Seine Kamera umfasste die endlose Weite der Wüste Gobi, die Oasen und kulturellen Stätten entlang der alten Seidenstraße, dem Taklimakan im Tarim-Becken.

Am Ende dauerte es 5 Jahre und 28,000 km mit öffentlichen Verkehrsmitteln, z. B. Zügen, Bussen, Schiffen und auch Flugzeugen, Fahrrädern, zu Fuß, Flößen und Karren. Es war überwältigend faszinierend und so fiel es dem Schweizer Fotografen trotz all dieser intensiven Arbeit schwer aufzuhören.

Die China-Sammlung

Auf seinen persönlichen Inspektionsreisen vor 30 Jahren versuchte er mit seinem subjektiven Blickwinkel eine Bestandsaufnahme dessen, was noch vom alten China übrig war. Es wurde schnell klar, dass Donats Arbeit eine Welt dokumentiert hat, die lange andauerte, dann aber verschwand, um Platz für etwas radikal Neues zu schaffen. So entstanden die 144 großen Tableaus, Erinnerungen an ein verlorenes und vergessenes, heute nicht mehr existierendes China.